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Zum Tode von HRH Prince Philip


Zum Tode von HRH Prince Philip, Herzog von Edinburgh:
Die Fahrer-Welt trauert

 

Der Tod von Prinz Philip, Herzog von Edinburgh macht uns sehr traurig, auch wenn er sich leider schon seit längerem ankündigte.

Diese Nachricht löste nicht nur in Großbritannien, sondern in der ganzen Welt mannigfaltige Trauer-Bekundungen aus und es fehlte nicht an Worten höchster Anerkennung.

Im Namen der l’Association Internationale de l’Attelage de Tradition (AIAT) möchte ich Ihrer Majestät Königin Elizabeth II meine tiefe Anteilnahme ausdrücken und auch den Schmerz der Fahrer weltweit bekunden, die alle höchsten Respekt und eine tiefe Verehrung für Prinz Philip fühlen.

Ich möchte unterstreichen, was er für den Fahrsport geleistet hat.

Als Prinz Philip Ende der 1960er Jahre seine Polo Aktivitäten beendete, war für ihn klar, mit dem Fahren zu beginnen, zumal er „zuhause sowohl Pferde und Wagen als auch schönste Geschirre und kundiges Personal hatte“…. und so widmete er sich mit Augenmaß und sehr bescheiden diesen „neuen Fahrturnieren“.

« Neue Fahrturniere » deshalb, weil gerade zu der Zeit die Fahrturniere neu entdeckt wurden und sich erheblich weiterentwickelten.

Als er Präsident der Fédération Équestre Internationale (FEI) wurde, hat er das Fahren in die großen, bereits bestehenden internationalen Prüfungen der FEI eingebracht, indem er sich an das Reglement der Vielseitigkeit anlehnte, mit den entsprechenden Teilprüfungen:

Präsentation und Dressurprüfung;

Marathonfahrt mit Hindernissen- analog zur Geländestrecke;

Kegelfahren, was dem Springparcours in der Vielseitigkeit entspricht.

Diese Prüfungen wurden zunächst mit den damals vorhandenen Wagen gefahren, aber es stellte sich sehr schnell heraus, dass die Wagen sich den neuen Hindernissen der Marathon- Strecke anpassen mussten. So wurden im Laufe weniger Jahre die alten Wagen durch moderne Kopien für die Dressurprüfungen ersetzt, und für die Hindernisse der Marathonstrecke wurden sehr bewegliche Wagen aus Metall entwickelt.

Ich hatte immer wieder die Gelegenheit – speziell bei den Turnieren in Windsor Castle – mit Prinz Philip über die Weiterentwicklung unseres Sports zu sprechen, wo er stets ein sehr offenes Ohr für jede Art von Verbesserung hatte, und diese auch stets durchzusetzen bereit war.

Ich denke da besonders an das Thema, wie die Leinen in der Hand liegen. Natürlich gab es „Puristen“ die sich nur „vier in der Hand“ vorstellen konnten. Er jedoch hatte sofort verstanden, dass man bei der Weiterentwicklung des Parcours das Gespann auch „auf die ungarische Art“ durch die Marathonprüfung lenken konnte, und weil es zur Haltung der Leinen keinerlei Reglement gab, waren die Fahrer frei, ihre bevorzugte Methode anzuwenden.

Das Gespannfahren von früher erforderte absolut nicht dieselbe Technik der heutigen Prüfungen.

Als ich ihm zu Beginn der 2000er Jahre mein Konzept eines Reglements „Attelage de Tradition“ vorschlug, war ich sehr froh, dass er sofort darauf einging. Er hatte erkannt, wie wichtig es war, die Tradition wieder ein wenig in den sehr technisch gewordenen Fahrsport einzubringen.

Während des letzten Internationalen Traditionsturniers 2019 in Sandringham war er bei der gesamten Präsentation dabei und stellte mir immer wieder Fragen zu den Kriterien der Richterzettel, die er sehr gut gemacht fand.

Bei der Siegerehrung konnte ich ihm noch einmal öffentlich Dank sagen für alles, was er für unseren Sport getan hat – schließlich war er der „Gründervater“ des modernen Fahrsports der sich ohne ihn niemals so entwickelt hätte.

Von seinem Ponygespann, mit dem er dem Turniergeschehen folgte, gab er mir ein Zeichen des Dankes, das mich sehr bewegte – sollte es doch unser letztes Zusammentreffen gewesen sein.

Wir Freunde des Fahrsports auf der ganzen Welt haben ihm, Prinz Philip unendlich viel zu verdanken, war er doch sehr einfach im Umgang, nahbar, intelligent, mit großem Sinn für Humor – kurz der Inbegriff von Stil und Klasse.

                                                                                                  

                                                                                                  Baron Christian de Langlade,

                                                                                                                     Präsident der AIAT