CIAT Sandringham 24. und 25. Juni 2022
Oh je, was für eine Achterbahnfahrt! Erst schien es etwas zu werden, dann wieder nicht, dann doch wieder, dann hatten wir keine Stallzelte, dann doch wieder aber nicht genug Teilnehmer, dann verloren wir Teilnehmer wegen Covid und schließlich, mit etwas reduzierter Teilnehmerzahl aber nicht geringerer Qualität, haben wir es schließlich doch durchgezogen!
Die Wettervorhersage für das Wochenende war furchtbar, Regen das ganze Wochenende, doch glücklicherweise irrte sich der Wetterbericht wieder einmal gewaltig. Es war zwar ein bisschen windig (was dazu führte, dass ein paar Hüte davonflogen!) doch die Sonne schien fast das ganze Wochenende.
Unsere 17 Teilnehmer waren hauptsächlich Pony Einspänner aber aller Größen, das kleinste davon war Pat Ainsworth mit Rocky, einem Palomino Shetland Pony mit 91,5 cm Stockmaß vor einem Governess Cart, 1913 von der Dundee Carriage Corporation gebaut. Leider kamen keine Zweispänner oder Mehrspänner, obwohl uns vom Royal Household zwei zugesagt worden waren, doch sie waren anderswo im Rahmen der Feierlichkeiten zum Platin-Jubiläum eingesetzt. Auch alle Coaching-Anmeldungen fielen aus, weil das Coaching Meet abgesagt worden war da sie, genau wie wir, sich keinen Raum für ein festliches Dinner sichern konnten.
Zwei Tandems hatten sich angemeldet, doch aus verschiedenen Gründen erschienen sie nur als Einspänner – Ponys und Großpferde und erhöhten damit die Zahlen in diesen Klassen.
Besonders schön war, dass wir drei Neuzugänge hatten, die vorher noch nicht bei der AIAT gestartet waren, und es ist ganz klar, dass das Salesbury Bursary, das von Richard James großzügigerweise für die beiden höchsten Plätze von Newcomers gestiftet worden war, sich sehr effektiv zeigte, neue Bewerber zu ermutigen, es das erste Mal mit der AIAT zu versuchen – niemand zeigte sich enttäuscht und alle versprachen, wieder zu AIAT-Veranstaltungen zu kommen.
Der Freitag begann mit dem üblichen Begrüßungs-Pimm´s und Sandwiches mit Speck, wobei sich alle freuten, sich auf dem Grund von Sandringham wiederzufinden.
Wir änderten das Programm etwas, so dass die Teilnehmer anschließend an die Präsentation gleich auf die Strecke gingen. Unsere drei Richter, Richard James (der Präsident der Jury), Elizabeth Cartwright-Hignett und Modris Keasons waren überwältigt von der Qualität der Gespanne, die ihnen vorgeführt wurden. Ein Wert unter zehn ist höchst begehrt und bei diesem Wettbewerb lagen sieben darunter! Jimmy Jeffrey war Bester in der Präsentation und gewann die Steve-Jarman-Memorial-Trophy mit einem Paar Highland/Friesen-Mix vor seinem Naturholz- Dogcart von Jackson, Edinburgh, mit einem Wert von 3,83, gefolgt von Sharon Wootton mit einem Wert von 4,33 für ihren ganz besonderen Phaeton in schwarz und cremefarben von Laurie, Paisley, dem ihr Welsh-C-Pony, Lodeside Sir Harry, vorgespannt war.
Weiterhin gewann Jimmy Jeffrey den John-Ousbey-Gedächtnis-Preis für die professionelle Restaurierung seiner Kutsche, ein sehr passender Tribut an unseren von uns sehr entbehrten Freund John Ousbey, da dies die letzte Kutsche war, die er vor seinem unzeitigen Tod an Corona noch renoviert hatte. Die Preise waren in Rodney´s Werkstatt nach dessen Tod gefunden worden und an das CIAT Sandringham gegeben worden, um den Kutschen im Wettbewerb mehr Bedeutung zu verleihen. Der weitere Preis für Amateur-Restaurierung wurde an Liz Harcombe verliehen für ihr Canterbury Cart, gebaut von Ingates, Aylesham, das ihr eine Punktezahl von 9,42 in der Präsentation einbrachte. Dieser Wagen war in Einzelteilen aufgefunden und von Liz und ihrem Partner liebevoll wiederhergestellt worden.
Das Routier über 12 km (6 km für das sehr kleine Pony) genossen die Teilnehmer sehr. Es führte sie aus dem Park heraus und die Kings Avenue hinunter, an dem beeindruckenden Königlichen Gestüt vorbei und hinaus aufs offene Land, an Anmer Hall vorbei, dem Heim des Herzogs und der Herzogin von Cambridge und dann weiter zum Bewältigen der fünf PCs, der Fahraufgaben. Das waren „die Schienen“(gerade), eine einhändige „Volte“ linksherum, das „Einparken“ (das die meisten Schwierigkeiten machte), „das Glas“ (das wieder ein wenig schwierig war) und bei der Rückkunft in den Park von Sandringham das „Halten am Hang“.
Die Pferde und die Ponys wurden dann versorgt um ihre wohlverdiente Ruhe zu genießen, während die Menschen sich für die abendlichen Festivitäten rüsteten. Glücklicherweise machten alle in diesem Geiste mit, es waren dort einige wunderschön dekorierte Partyzelte aufgebaut und es gab herrliches Essen! Die Organisatoren hatten zu unserer Unterhaltung einen Zauberer engagiert und er war ein Riesenerfolg – insbesondere, als er eine Weinflasche durch einen Tisch hindurch reichte! Wie hat er das nur gemacht?????
Der Sonntagmorgen überstrahlte den Kegelparcours. Ruth Martin war die einzige ohne Zeit- und Ballfehler mit ihrem Marioneth Tymestiap Storm vor einem Spindle Back Gig 1895 von Lawton, Liverpool, gebaut, doch einige Teilnehmer hatten nur wenige Zeitfehlerpunkt. Nachdem sich schließlich die Spreu vom Weizen getrennt hatte, war es Sharon Wootton, die die große Gruppe der Ponygespanne anführte, wobei Kelly Searle mit Stockdale Prince vor einem Studebaker Gig von 1900 den zweiten Platz belegte und die null Fehler aus dem Routier ihr den Preis als beste Newcomerin einbrachte – obwohl sie zugab, noch nie einen Kegelparcours gefahren zu sein!
Eine ganz begeisterte und zu Tränen gerührte Pat Ainsthorpe wurde zur Siegerin in der Klasse der kleinen Ponys erklärt wobei ihr Liz Harcombe um eine knappe Sekunde auf den Fersen war. Die Teilnehmer konnten mit Paul Mills flüssig aufgebautem Parcours gut zurechtkommen.
Die Siegerin bei den Einspänner Großpferden war heuer Kimberley Titmus mit einer Neuerwerbung, einem umwerfenden scharz-gelben Manchester Gig von 1920, vor den sie ihren treuen Cob Troy gespannt hatte. Die Zweispänner waren (buchstäblich) in ihre eigenen Klassen geteilt mit Jimmy Jeffrey als einzigem Großpferdegespann und Claire Bourne, die ihre British Spotted Ponys Bubbles und Domino vor einen Phaeton von 1900, gefertigt von Mills, London, gespannt hatte, dem einzigen Pony Zweispänner, aber nichts kann ihren Eindruck trüben, da sie mit einer Gesamtpunktzahl von 12,70 den 5. Platz der Gesamtwertung errang.
Sharon Wootton erhielt die Supreme-Champion-Schärpe was umso schöner war, als dies ihr erster Wettbewerb in diesem Jahr war, wegen der gesundheitlichen Probleme ihres Mannes, Derek. Kimberley Titmus war ein sehr würdiger Reservechampion, doch es ist eine profunde Wahrheit, wenn man feststellt, dass jeder Teilnehmer das beste Pferd oder Pony mit nach Hause nahm!
Rosemary Neale