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Bericht CIAT KSIAZ 2022 DE


 

8. CIAT Ksiaz vom 22 bis 24.07.2022

Wenn man vor dem Schloss Ksiaz, früher Schloss Fürstenstein, ankommt und die großartige und inspirierende Fassade und das wunderschöne Parterre vor dem Schloss betrachtet, erwartet man schon, dass Daisy Fürstin Pless um die Ecke kommt, die frühere Bewohnerin dieses großartigen Schlosses, die ihren Schimmel-Fünferzug fährt, auf ihrer Break de Chasse, angetan mit einem schicken Sommerkleid und Blumenhut, begleitet von einer Hofdame und ihren Grooms. Genau dieses Bild wird in den Archiven des Schlosses aufbewahrt, was der Beleg dafür ist, dass die Fürstin den Fahrsport gerne betrieb. Diese Tatsache inspirierte die Organisatoren des 8. CIAT es im Park dieses Schlosses abzuhalten, teils als Zeichen der Wertschätzung dieser immer noch sehr beliebten Persönlichkeit und teils um die traditionelle Art zu Fahren wie zu ihrer Zeit zu erhalten.

Wenn da nicht die vielen Tausend Touristen in ihren Flip-Flops und Muskel-Hemden wären, könnte man sich zurückversetzt fühlen in die Zeiten von Herren und Dienerschaft, des von Pferden bewegten Verkehrs mit Kutschen, von Katzenkopf-Pflaster und Staubstraßen, Kutschenremisen, Stallungen und Schmieden anstelle von Autowerkstätten. All diese Dinge sind noch lebendig im Staatsgestüt von Ksiaz, dem früheren fürstlichen Marstall von Schloss Ksiaz. Nur ein paar Minuten zu Fuß in der friedlichen und erfrischenden Atmosphäre des Parks führen einen zu dem früheren Marstall. Wenn man den Stallhof betritt brennt der Paradeplatz in der Mitte des Hofes unter den Strahlen der Sonne. Stille überall, hin und wieder das Wiehern eines Pferdes oder das Aufstampfen eines Hufes in den Ställen, die den Hof umgeben und ein Pferdeknecht, der mit seinem Schubkarren zum Misthaufen schlurft. Kein Motorengeräusch, kein schneller Verkehr, kein Beton, nur die schöne Architektur von Fachwerkgebäuden und die ganz aus Lärche gezimmerte Reithalle in einer Ecke des Hofes. Lebendige Geschichte….

Dieser Traum von einer Szenerie des 19. Jahrhunderts ist der Schauplatz an dem das 8. CIAT auf Schloss Ksiaz abgehalten wird. Elf Gespanne hatten gemeldet und neun kamen schließlich. Corona und andere Probleme wirken eben immer noch nach. Nichtsdestoweniger genossen die Fahrer, die gekommen waren, die Gastfreundschaft der Organisatoren Andrzej Novak-Zemplinzki und Irek Kozlowski und ihres Teams, die sich sehr bemüht hatten, die Veranstaltung zum Erfolg zu führen.

Am ersten Abend, am Freitag dem 22., wurde der `Abend der Nationen´ gegeben, die Begrüßungsparty, zu der die Fahrer typische Gerichte aus ihren Heimatregionen mitbringen und nicht zuletzt typische Getränke…

Am folgenden Morgen konnten die Fahrer länger schlafen und dann ihre Gespanne auf Hochglanz polieren um die Richter dann mit Perfektion zu beeindrucken. Die Präsentation begann um 12 Uhr und die Richter Eduardo Cruz (P), José Varo (E) und Hartmuth Huber (D) waren sehr angetan von dem Niveau der Gespanne, das sich sehr verbessert hatte (obwohl es, leider, mit der Perfektion noch etwas haperte).

Die Geländefahrt am folgenden Morgen war dieses Jahr ganz im Schlosspark angelegt. Das bedeutete, dass die Gespanne die selbe Strecke dreimal zu fahren hatten. Die Fahraufgaben waren `die Schienen´, `das Rückwärtsrichten´, `die Volte´, `das Anhalten´ und `das Champagnerglas´. Die Organisatoren waren erfreut, dass viele Neulinge teilnahmen, die allerdings diese Aufgaben noch nicht kannten und daher dabei Fehler machten. Sie alle profitierten jedoch von dieser Erfahrung und ihre Kommentare dazu waren alle positiv.

Das Kegelfahren am Nachmittag war schwierig. Der Technische Delegierte hatte einen Parcours angelegt wie für einen mittelschweren FEI-Wettbewerb, den die Fahrer aber gut meisterten, obwohl historische Fahrzeuge doch etwas schwieriger zu fahren sind als FEI-Fahrzeuge. Die Zahl der Bälle, die fielen, war recht annehmbar. Die Pferde und die Fahrer waren froh, dass der Turnierplatz, auf dem das Kegelfahren stattfand, von Bäumen umgeben ist, in deren Schatten die Gespanne, die die Fahrt schon hinter sich hatten, auf die Siegerehrung warten konnten. Diese erfolgte unmittelbar nachdem das letzte Gespann den Parcours hinter sich hatte. Das Zeitnahmeteam war höchst fix und legte die Liste der Gewinner in wenigen Minuten vor. Herr Novak-Zemplinzki führte die VIPs zu den Gespannen der Gewinner, damit sie ihnen die Preis überreichen konnten, die diese freundlicherweise gestiftet hatten. Jeder Fahrer bekam eine Aquarell-Skizze von einem Tandem vor Schloss Ksiaz überreicht, gemalt von Herrn Novak-Zemplinzki, der ein international berühmt

er Maler ist. Schließlich hoben alle Fahrer ihre Hüte zur Nationalhymne zu Ehren der Sieger – und dann fuhren sie einige Ehrenrunden zu der traditionellen Abschiedsmelodie: “Adieu, mein kleiner Gardeoffizier...”

 

Die Sieger waren:

Zweispänner:

1.         Gary Rolans (AUS)

2.         Mattias Pfeifer (D)

3.         Jacek Soborski (POL)